Was ist ein Aktienindex?
Ein Aktienindex setzt sich aus fest definierten Gruppe an Aktiengesellschaften zusammen. Die Zusammensetzung gestaltet sich nach festgelegten Kriterien bzw. Rahmenbedingungen.
Die Entwicklung des gesamten Aktienindex wird durch die Kursentwicklung der enthaltenen Unternehmen und deren Gewichtung bestimmt. Der Ausgangspunkt für die Berechnung eines Aktienindex ist immer ein festgelegter Zeitpunkt.
Unterschiedliche Formen des Aktienindex
Aktienindizes unterscheiden sich in der Anzahl der enthaltenen Wertpapiere und der Gewichtung der Unternehmen innerhalb des Index.
An den internationalen Märkten gibt es Indizes, die nur aus wenigen Titeln bestehen, wie zum Beispiel der Deutsche Aktienindex (DAX).
Dieser repräsentiert die größten deutschen Unternehmen anhand fest definierter Kriterien, wie z. B. Marktkapitalisierung oder frei handelbarer Aktien eines Unternehmens. Daneben existieren aber auch Indizes, die aus 50 (MDAX) oder sogar mehr als 100 Werten (CDAX) errechnet werden.
Hinzu kommt noch eine Vielzahl an Sub- oder Branchenindizes. Ein Subindex stellt eine Teilmenge eines übergeordneten Index dar. Während ein Branchenindex ausschließlich Werte einer bestimmten Branche enthält. So spiegelt der "Euro Stoxx Banks" die Entwicklung aller im Euro Stoxx enthaltenen Bankentitel wider. Die Gewichtung unterscheidet sich dabei zwischen preis-, kapitalisierungs- und gleichgewichteten Indizes.
Die wichtigsten Indizes in Deutschland
- DAX à Deutscher Aktienindex: 30 größte Unternehmen in Deutschland*
Existiert seit 1988 - MDAX à Midcap-DAX: 50 größte Unternehmen nach den DAX Unternehmen
Existiert seit 1996 - SDAX à Smallcap-DAX: 50 größte Unternehmen nach den DAX und MDAX Unternehmen
Existiert seit 1999 - TecDAX à "kleiner Bruder" des US-Index Nasdaq 100: 30 größte Technologie-Unternehmen in Deutschland
Existiert seit 2003 - HDAX à Nachfolger des DAX 100: enthält alle Unternehmen aus DAX, MDAX und TecDAX, insgesamt 110 Unternehmen
Existiert seit 2003 - CDAX à Composite-DAX: Übersicht über den deutschen Gesamtmarkt, enthalten sind alle Prime Standard- und General Standard-Werte
Existiert seit 1993
* gemessen nach Marktkapitalisierung und Umsatz
Gewichtung eines Aktienindex
Im preisgewichteten Index ist jede Aktie mit der gleichen Stückzahl vertreten, sodass Aktien mit einem höheren Kurs dann auch einen größeren Einfluss auf den Index haben. Beispiele für preisgewichtete Aktienindizes sind der Dow Jones Industrial Average in den USA genauso wie der japanische Leitindex Nikkei 225.
Ein kapitalisierungsgewichteter Index stellt vorrangig die Marktkapitalisierung der einzelnen Unternehmen im Index in den Vordergrund. Die Gewichtung wird proportional zur berechneten Marktkapitalisierung (Freefloat) eines Unternehmens vorgenommen. Zur Berechnung der Marktkapitalisierung multipliziert man einfach die Anzahl der Aktien im Freefloat mit dem aktuellen Kurs.
Der gleichgewichtete Index beruht im Gegensatz zu den beiden anderen Indizes auf einer Rangliste anhand der Marktkapitalisierung oder eines anderen Kriteriums. Es herrscht eine Gleichgewichtung zwischen den einzelnen Indexunternehmen, die beispielsweise auf 10 % begrenzt ist.
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Berechnung eines Aktienindex
Der Index wird entweder in Form eines Kurs- oder eines Performance-Index berechnet. Der Performance-Index beinhaltet neben der Kursentwicklung auch die gezahlten Dividenden und Bezugsrechte der Unternehmen. Der DAX wird oftmals als Performance-Index in den Medien verwendet. Es existiert jedoch auch ein Variante des DAX als Kursindex.
Vielfältige Verwendungs- und Interpretationsmöglichkeiten
Als Börsenbarometer liefert ein Aktienindex umfassende Informationen über die Kursentwicklungen an den verschiedenen Aktienmärkten. Darüber hinaus können anhand der Entwicklung eines Aktienindex Tendenzen bezüglich der gesamtwirtschaftlichen Lage oder Entwicklung der entsprechenden Region gezogen werden.
Aktienindizes dienen häufig auch als eine Art Stimmungsindikator.
Darüber hinaus dienen Aktienindizes häufig als Benchmark, an der Anleger und Investmentfondsmanager den Erfolg ihrer verfolgten Strategie beurteilen können. Sofern die Anleger mit der Auswahl ihrer Einzeltitel eine höhere Rendite als der entsprechende Index erzielen, haben sie den zugrundeliegenden Index geschlagen beziehungsweise outperformed.
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