Was ist das Capital Asset Pricing Modell?
Das Capital Asset Pricing Model (CAPM) ist ein Modell, welches die Funktion der Kapitalmärkte zu erklären sucht. Es baut auf die Portfoliotheorie von Harry M. Markowitz auf.
Dieses Model wird zum Beispiel bei Produkten wie Investmentfonds oder Riester-Fondssparplänen versucht umzusetzen.
Mit dem CAPM lassen sich
- die Preise riskanter Vermögenswerte bestimmen,
- die zu erwartenden Renditen von Vermögenswerten bei gegebenem Risiko ermitteln und
- die Kapitalkosten, d. h. die Refinanzierungskosten von Unternehmen kalkulieren.
Das Capital Asset Pricing Model erfasst sämtliche Wertpapiere und Investmentfonds anhand von zwei Größen: Zum einen der zu erwartenden Rendite und zum anderem dem Risiko.
Das Risiko ist durch die Volatilität abgebildet und wird in einen systematischen (Marktrisiko) und einen unsystematischen (diversifizierbaren) Teil gesplittet.
Das Capital Asset Pricing Model ist ein sogenanntes "Ein-Faktor-Modell", da de erwartete Rendite mit einer einzigen Risikogröße erklärt wird.
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Anlageentscheidung nach dem Capital Asset Pricing Model
Dreh- und Angelpunkt ist die Frage, wie ein risikoscheuer Anleger sein Kapital an den Finanzmärkten anlegt. In diesem Zusammenhang baut das CAPM auf die Portfoliotheorie auf.
Diese besagt, dass sich das Risiko einer Geldanlage durch Bildung eines Portfolios auf verschiedenen, unterschiedlich schwankenden Wertpapieren reduzieren lässt.
Da die einzelnen Wertpapiere oder Fonds nicht gleichauf, sondern unterschiedlich schwanken, gleichen sich die Wertschwankungen teilweise aus. Somit lässt sich das Gesamtrisiko des Investmentportfolios reduzieren.
Es wird angenommen, dass die Anlageentscheidung allein von der zu erwartenden Rendite und den Risiken der Wertpapiere abhängt.
Wenn man nun davon ausgeht, dass eine Vielzahl von risikoscheuen Finanzmarktteilnehmern rational nach der Portfoliotheorie investieren, so postuliert das CAPM ein Marktgleichgewicht. Dies ermöglicht, dass mit dem CAPM die theoretisch zu erwartende Rendite eines beliebigen Wertpapiers oder Investmentfonds abgeleitet werden kann, sofern der risikofreie Zins und das Risiko des Gesamtmarktes bekannt sind.
Grafisch ist das zentrale Ergebnis des CAPM die sogenannte Wertpapierkennlinie (Security Market Line, SML). Die Wertpapierkennlinie stellt alle Kombinationen aus einem beliebigen Wertpapier und der Anlage (bzw. Kreditaufnahme) zum risikofreien Zins dar.
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Kritische Würdigung des Capital Asset Pricing Model
Das CAPM fußt auf idealtypischen Annahmen, aufgrund welcher sich das Modell einer empirischen Überprüfung entzieht. Insbesondere liegen die Annahmen zu Grunde, dass
- die Renditen sämtlicher Wertpapiere oder Fonds normalverteilt sind,
- Anleger risikoscheu sind und
- Kapitalmärkte vollkommen sind, d. h. alle Marktteilnehmer sind rational und haben die gleichen Präferenzen, perfekter Wettbewerb vorherrscht und keine Transaktionskosten existieren.
Das CAPM geht von perfekten Bedingungen aus. Daher kann es nur ein Erklärungsansatz sein. Denn am Kapitalmarkt herrschen nie perfekte Bedingungen.
Diese Annahmen sind in der Realität nicht haltbar. Dennoch hat das Capital Asset Pricing Model einen hohen Erklärungsgehalt. Es besagt, dass der faire Preis eines Vermögenswertes vom Risiko dieses Vermögenswertes abhängt.
Im Gegensatz zu bisherigen Modellen, die sich auf einen Gleichgewichtspreis im Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage fokussierten. Moderne Kapitalmarktmodelle wie das Drei-Faktor-Modell von Fama und French oder das Vier-Faktor-Modell von Carhart sind letztlich Weiterentwicklungen des CAPM.
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