Harry Max Markowitz wurde 1927 in Chicago geboren und ist ein US-amerikanischer Ökonom. Im Rahmen seiner Doktorarbeit beschäftigte er sich mit mathematischen Methoden auf dem Wertpapiermarkt. Daraus entstand die Markowitz Portfoliotheorie. In den 50er Jahren legte er den Grundstein für die moderne Portfolio-Theorie und erhielt dafür den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften. Zahlreiche Manager von Investmentfonds nutzen die Theorien bei der Auswahl Ihrer Titel im Portfolio.
Grundlagen der Markowitz Portfoliotheorie
Lediglich Risiko und Rendite einzelner Aktien oder Fonds isoliert zu betrachten, reicht nach Markowitz nicht aus. Es müsse die Korrelation zwischen den jeweiligen Wertpapieren untersucht werden. Anders ausgedrückt ein Investor sollte das Ausmaß an Gleichförmigkeit der jeweiligen Kursverläufe von Aktien betrachten. Ein Wertpapierportfolio ist nach Markowitz umso schlechter zusammengestellt, je stärker die Kurse der im Portfolio enthaltenen Aktien sich gleichförmig bewegen. Bewegen sich also die Kurse der einzelnen Aktien oder Fonds in einem Wertpapierdepot zur gleichen Zeit in die gleiche Richtung, also nach oben oder nach unten, desto schlechter ist die Diversifikation dieses Aktienportfolios und desto sensibler fällt die Reaktion auf Markteinflüsse aus. Ein ausreichend diversifiziertes Portfolio, in dem sich die Kursbewegungen der einzelnen Aktienpositionen ausgleichen, also diversifiziert sind, trägt zur Risikominimierung bei.
Zentrale Entdeckung von Markowitz: Portfolio anstelle von Einzelfondskauf
In einigen Modellen hat Markowitz gezeigt, dass ein risikoarmes Depot durch Beimischung eines passenden risikoreichen Wertpapiers im Gesamtrisiko noch weiter abnimmt. Das kann beispielsweise daran liegen, dass verschiedene Aktien unterschiedlichen regionalen oder wirtschaftlichen Einflüssen (geopolitisch, branchenspezifisch) ausgesetzt sind und der Kurs entsprechend anders reagiert. Somit kann eine neue Aktie im Depot das Risiko weiter minimieren und die Kursschwankungen besser glätten und geringer halten. Auch die jeweilige Gewichtung der Depotpositionen spielt natürlich auf Rendite und Risiko eine große Rolle. Jeder Fall muss einzeln betrachtet werden.
Optimale Portfolio-Zusammensetzung nach Markowitz bei Fonds
Eine optimale Depotzusammenstellung basiert also nicht nur auf einer hohen Renditeaussicht eines Investments, sondern ganz entscheidend auch von dessen Risiko. Da ein typischer Investor eine hohe Rendite erwartet und gleichzeitig unterstellt, dass diese Rendite auch sicher ist, kommt es zu einem Zielkonflikt. Die Theorie von Markowitz versucht diesen Zielkonflikt zu beseitigen und die Investments gegenseitig auszubalancieren. Durch Diversifikation ist es unter bestimmten Voraussetzungen möglich, einen Teil des Risikos zu eliminieren bei gleichzeitigem Erhalt oder Steigerung der Rendite. Auch Investmentfonds versuchen durch Diversifikation das Risiko zu minimieren.