Was sind Hedge-Fonds?
Hedge-Fonds sind aktive Investmentfonds, die teilweise hohe Risiken eingehen, um Marktchancen zu nutzen und dadurch überdurchschnittlich hohe Renditepotenziale wahrzunehmen.
Oftmals wird eine geringe Eigenkapitalbasis mit Krediten oder Finanzderivaten "gehebelt". Dadurch können auch Totalverluste nicht ausgeschlossen werden.
Ursprünglich lag dem Hedging-Konzept die Idee zu Grunde, Preise gegen Risiken abzusichern (to hedge = absichern). Wusste ein Unternehmer beispielsweise, dass er in einem halben Jahr eine große Menge eines Rohstoffes benötigen würde, war es ihm mit Finanzderivaten erstmals möglich, den heutigen Preis für die künftige Transaktion abzusichern.
Der U.S.-Amerikaner Alfred Winslow Jones (1900-1989) gründete 1949 den ersten Hedge-Fonds. Er war bestrebt, eine Strategie zu finden, die ihm unabhängig von der Richtung der Kursbewegungen am Markt eine Rendite erwirtschaften würde.
Das sollte durch den Kauf von Aktien unterbewerteter Unternehmen und den Leerverkauf von überbewerteten Aktien gelingen.
Mit der eigentlichen Bedeutung des Absicherns haben Hedge-Fonds wenig gemein: Der Begriff umfasst eine sehr heterogene Gruppe von Investmentfonds, welche das Ziel eint, möglichst hohe Renditen zu erwirtschaften.
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Die Hedge-Fonds-Strategien
Grundsätzlich lassen sich die Strategien von Hedge-Fonds in verschiedene Kategorien einteilen:
- Direktional: Das Fondsmanagement spekuliert auf eine langanhaltende positive oder negative Preisentwicklung von Vermögenswerten.
- Relative Value oder auch Arbitrage, bezeichnet das Bestreben, aus Kursdifferenzen eines Wertpapiers Profite zu erzielen. Über Analysen versuchen Fondsmanager Kursunterschiede zu identifizieren und beispielsweise Wertpapiere an einem Handelsplatz zu einem niedrigeren Kurs einzukaufen und an einem anderen Handelsplatz teurer zu verkaufen.
- Eine ereignisgetriebene Strategie reagiert beispielsweise auf politische Ereignisse, um von übertriebenen Kursbewegungen von Aktien zu profitieren. Beispielsweise könnte eine Präsidentenwahl für übertriebenen Optimismus an der Börse sorgen. In Folge wären Aktienkurse tendenziell höher als die Unternehmen real an Werten schaffen. Die Aktien wären damit überbewertet.
- Global Macro bezeichnet ein Vorgehen, welches auf makroökonomischen Trends basiert. Erstmals bekannt wurde diese Strategie durch die Wette von George Soros auf das britische Pfund, welche die britische Regierung zwang, die feste Kursbindung des britischen Pfunds aufzugeben und dem Fonds einen Milliardengewinn bescherte.
- Die Multi-Strategie kombiniert mehrere der oben genannten Strategien oder variiert zwischen diesen.
Hedge-Fonds in Deutschland
Hedge-Fonds waren in Deutschland bis 2004 vollständig verboten. Seit der Novelle des Investmentgesetzes (InvG) dürfen Privatanleger in sogenannte Dach-Hedge-Fonds investieren.
Dabei handelt es sich um Investmentfonds, welche in verschiedene Hedge-Fonds investieren. In diesem Fall ist es jedoch nicht auszuschließen, dass verschiedene Fonds gegeneinander "wetten" und sich die Strategien gegenseitig aufheben.
Das Investmentgesetzes (InvG) wurde 2004 überarbeitet. Seitdem dürfen Privatanleger in Dach-Hedge-Fonds investieren.
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