Was sind Floating Rate Notes?
Floating Rate Notes oder auch Floater oder kurz FRN sind variabel verzinste Anleihen. Ihre Laufzeit beträgt zwischen fünf und zehn Jahre. Der Zins ist während der ganzen Zeit nicht fix, sondern wird in regelmäßigen Abständen, meist alle drei bis sechs Monate, festgelegt. Er orientiert sich dabei am Referenzzinssatz des Geldmarktes.
Das kann der Referenzzinssatz für die Euroländer, Euribor (Euro Interbank Offered Rate), oder der Libor (London Interbank Offered Rate) sein. Hinzu kommt ein vertraglich vereinbarter Aufschlag auf die Anleihe.
Je höher der "spread" genannte Aufschlag, desto besser die Kreditwürdigkeit des Unternehmens oder der Institution, die die Anleihe herausgibt.
Verschiedene Formen von Floating Rate Notes
Je nachdem, ob die Anleihe an den Geldmarkt- oder den Kapitalmarkt-Zinssatz gebunden ist, spricht man von Geldmarkt-Floater oder Kapitalmarkt-Floater. Bei Anleihen mit festem Zinssatz sind die Kosten besser planbar. Bei Floating Rate Notes schwanken die Zinsen mit dem Referenzzins.
Die ausgebenden Unternehmen und die Anleger können von Zinsentwicklungen während der Laufzeit profitieren – oder Verluste machen.
Floor, Cap oder Collar
Damit die Kosten nicht komplett unkontrollierbar sind gibt es Absicherungen – so können Anleger einen Minimumzinssatz, „floor“, festschreiben, der auch dann nicht unterschritten werden darf, wenn der Marktzins darunterfällt. Oder es kann eine Zinsobergrenze vereinbart werden, der sogenannte „cap“. Das ist für Unternehmen wichtig, damit die Zinskosten nicht ganz unkontrollierbar werden. Darf der Zinssatz dagegen nur in einer bestimmten Bandbreite variieren, spricht man von „Collar“. Es sind aber auch weitere Mischformen denkbar, die Gemischten Floater.
Eine andere Form der Floating Rate Notes ist der Reserve Floater. Hier ergibt sich der Zinssatz aus der Differenz zwischen einem variabel festgelegten, meist hohen, Zinssatz und dem Referenzzins. Fällt der Referenzzins, heißt das, der Reverse Floater bringt mehr Zinsertrag.
Floating Rate Notes bekannter in Ländern mit hoher Inflation
Floating Rate Notes werden an der Börse gehandelt. In Deutschland spielen sie keine große Rolle, da hier die Inflation seit den 50er Jahren gering war und die Zinsen einigermaßen konstant blieben. Im Ausland sind Floater geläufiger, insbesondere in Ländern mit hoher Inflation. Durch die Anpassung an den Referenzzinssatz sind starke Kursschwankungen unwahrscheinlich – denn die variabel verzinste Anleihe passt sich je nach Zinsentwicklung an. Ihr Wert kann allerdings schwanken, wenn sich der Wert oder die Bonität des Unternehmens ändert.
Trotz des variablen Zinses zählt die Tatsache, dass überhaupt eine Verzinsung festgelegt ist. Daher gelten FRNs als festverzinsliche Wertpapiere.
Vor allem Großbanken, Unternehmen, supranationale Institutionen oder Staaten geben Floating Rate Notes heraus. Abnehmer sind Großbanken, Industrieunternehmen und Kapitalsammelstellen.
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