Was ist Stock-Picking?
Stock-Picking ist eine aktive Anlagestrategie.
Wörtlich übersetzt bedeutet es in etwa gezielte Aktienauswahl.
Fondsmanager suchen gezielt nach einzelnen Wertpapieren, die eine überdurchschnittliche Rendite versprechen.
Es gibt zahlreiche aktiv gemanagte Investmentfonds die Stock-Picking bei der Zusammensetzung ihres Portfolios einsetzen. Ganz im Gegensatz zu einer passiven Anlagestrategie - wie bei Exchange Traded Funds (ETFs) - investiert der Anleger dagegen in den gesamten Markt.
Expertentipp
Sowohl bei aktiven als auch bei passiven Anlagestrategien ist es wichtig, das Risiko zu streuen.
Stock-Picker wollen besser als der Gesamtmarkt abschneiden und möglichst eine Überrendite erzielen, das sogenannte Alpha.
Für die Aktienauswahl gibt es vielfältige Kriterien:
- Betriebswirtschaftliche Kennzahlen,
- bestimmte Branchen oder
- aktuelle Trends.
Je nachdem, welche übergeordnete Anlagestrategie das Fondsmanagement verfolgt.
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Stock-Picking Teil verschiedener Strategien
Die gängigen Anlagestrategien setzen in der Regel auf Stock-Picking als Bestandteil des Vermögensmanagements.
- Beim Value-Investing rücken Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis, die Dividende oder der Börsenwert im Vergleich zum Eigenkapital in den Mittelpunkt. Im Vordergrund steht unterbewertete Wertpapiere zu finden.
- Die Quality-Investing-Strategie sucht nach hochwertigen Aktien. Für diese Bewertung sehen sich Investoren die Bilanz des Unternehmens an. Kriterien wie Cashflow oder Schulden spielen eine Rolle. Außerdem betrachten sie Kurspotential, Geschäftsmodell, Marktumfeld und Unternehmensführung.
- Die Growth-Investing-Strategie konzentriert sich auf Aktien mit starken Wachstumsaussichten. Ob der Kaufpreis dem Unternehmenswert entspricht, ist beim Growth Investing nicht so wichtig. Der Gewinn pro Aktie ist bspw. eine maßgebliche Kennzahl.
- Bei der Dividendenstrategie sucht sich der Fondsmanager Aktien von Unternehmen heraus, die vergleichsweise hohe Dividenden ausschütten.
Berühmte Investoren, wie Warren Buffet, oder der legendäre Fondsmanager Peter Lynch, haben ihre eigenen Vorstellungen, was eine aussichtsreiche Aktie angeht: Für Buffet sind eine hohe Eigenkapitalquote und klare Alleinstellungsmerkmale wichtig. Sein Kollege Lynch schreibt in seinem Buch, dass er Firmen mit einfallslosen Namen oder aus wenig ansprechenden Branchen, wie Bestattungsunternehmen, mochte. Er ging davon aus, dass ihr Kurswert günstiger war als ihr tatsächlicher Wert. Dennoch schwor Lynch auch auf Zahlen - er prägte das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis (PEG-Ratio). Ein PEG von unter 0,5 war für ihn interessant.
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Die Analyse ist wichtig
Stock-Picking setzt Analysen des ausgewählten Unternehmens beziehungsweise der Aktie voraus.
Eine Aktie allein wegen des langweiligen Firmennamens zu kaufen, würde wohl selbst Peter Lynch nicht in den Sinn kommen. Die Fundamentaldaten der Unternehmen werden entsprechend vor dem Kauf geprüft.
Anleger profitieren davon, dass der Fondsmanager größere Aufträge zum Kauf oder Verkauf aufgibt. Dabei wird die Ordergebühr auf mehrere Aktien bzw. Wertpapiere verteilt. Das führt dazu, dass der Kostenanteil pro Wertpapier geringer ist. Der mögliche Kursgewinn pro Wertpapier fällt somit höher aus.
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Zeit und Geduld sind gefragt
Stock-Picking ist aktives Vermögensmanagement und erfordert viel Zeit und Erfahrung. Zudem zahlt es sich meist erst nach einigen Jahren aus. Anleger sollten beim Stock-Picking nie auf nur eine Aktie setzen. Ein breit gestreutes Portfolio minimiert das Risiko.
Expertentipp
Es gilt die alte Börsenregel: Nicht alle Eier in einen Korb legen. Mit aktiv gemanagten Investmentfonds überlässt der Anleger den Experten die Wertpapierauswahl.
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Stock-Picking versus Effizienz des Marktes
Die Markteffizienzhypothese, die der US-Wirtschaftswissenschaftler Eugene Fama 1970 aufstellte, kommt zu dem Schluss, dass risikobereinigt durch die Auswahl einzelner Aktien keine Überrendite erzielt werden kann.
Dies liegt daran, dass eine Aktie immer zu seinem "Fair Value", also "fairen Wert", gehandelt wird. Jeder Marktteilnehmer hat gleich schnellen Zugang zu Informationen. Das wiederum bedeutet, dass die Entwicklung der Börsenkurse gemäß der Hypothese nicht vorhersehbar sind.
Informationen, die sich auf den Aktienkurs auswirken können, deren Ereignisse aber noch in der Zukunft liegen, sind meist bereits in dem Aktienkurs eingepreist. Auch wenn zum Zeitpunkt der Analyse die Informationen noch nicht final sind.
Ein Beispiel sind projezierte Umsatzentwicklungen in den kommenden X Jahren eines Unternehmens. Diese werden nur geschätzt, können aber den heutigen Aktienkurs bereits beeinflussen.
Entgegen dieser Theorie behauptet Robert Shiller, ebenfalls Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften wie Eugene Famas, dass es möglich ist, Börsenkurse vorherzusagen. Hierzu setzt man sie ins Verhältnis zu den langfristigen Gewinnen der Firmen.
Expertentipp
Nicht jeder Marktteilnehmer ist immer gleich gut informiert wie alle anderen. Außerdem wird nicht immer rational gehandelt. Daher ist es laut dem Wirtschaftswisssenschaftler Robert Shiller für Investoren möglich eine Überrendite gegenüber dem Markt zu erzielen.
Einige Investoren sind mit Stock-Picking sehr erfolgreich. Verschiedene Analyse-Techniken werden zur Bewertung einer Aktie bzw. zur Bewertung eines Wertpapiers herangezogen.
Fondsmanager investieren aktiv, sodass dadurch der Anleger eine bessere Wertentwicklung erzielen kann, als wie wenn er in einen passiven Investmentfonds investiert hätte.
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