Was versteht man unter Bottom-up?
Der Bottom-up-Ansatz oder auch Bottom-up-Prinzip ist eine Anlagestrategie. Analysten bewerten ein Investment von unten nach oben. Die Analyse fängt unten, auf Unternehmensebene, an. Erst ganz zum Schluss steht die Betrachtung des Gesamtmarktes.
Umgekehrt ist es beim Top-down-Ansatz. Er untersucht den Gesamtmarkt und arbeitet sich erst danach weiter zur Unternehmensebene vor.
Beim Bottom-up-Ansatz sehen sich die Fondsmanager zunächst die Kennzahlen eines Unternehmens an. Sie schätzen das Wachstumspotential ein und bewerten die Aussichten. Dabei sind Gespräche mit der Geschäftsführung des Unternehmens ein entscheidender Faktor. Strategie und Produktportfolio sind weitere Faktoren für eine Bewertung des Unternehmens.
Erst dann schauen die Analysten auch auf die darüberliegende Ebene und begutachten die Chancen des Unternehmens innerhalb seiner Branche. Ganz zum Schluss betrachten sie bei diesem Ansatz das makroökonomische Umfeld. Damit ist der Gesamtmarkt oder die Region gemeint. Aufgrund der Analyse treffen sie dann eine Kaufentscheidung für Aktie oder einen Fonds.
Bottom-up versus Top-down
Arbeiten Analysten nach dem Prinzip ein Unternehmen von unten nach oben zu bewerten, picken sie einzelne Unternehmen heraus und stellen sie auf den Prüfstand (Stockpicking). Fondsmanager, die eine Top-down-Strategie verfolgen, wählen die Titel nach den Chancen einer gesamten Region oder Branche aus.
Kritiker des Bottom-up-Ansatzes sehen den Zeitaufwand der Detailanalyse auf Unternehmensebene problematisch, da sich das Marktumfeld oder auch die konjunkturellen Voraussetzungen währenddessen ändern können.
In der Praxis wird selten der eine oder der andere Ansatz zu 100 Prozent in Reinform angewendet. Meist vermischen sich beide Ansätze mit einem Schwerpunkt hin zu Bottom-up oder zu Top-down.
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Detailanalyse wichtig bei kleinen und mittleren Unternehmen
Der Bottom-up-Ansatz ist vor allem bei kleineren und mittleren Unternehmen (small und middle caps) das Mittel der Wahl. Die genaue Betrachtung der Unternehmenskennzahlen sowie Gespräche mit der Geschäftsführung sind hier noch wichtiger als bei den großen Unternehmen (Large Caps).
Managementfehler können für kleine und mittlere Unternehmen existenzbedrohend sein.
Dabei gilt: Je kleiner ein Unternehmen, desto eher kann es sein, dass es sich von der wirtschaftlichen Gesamtsituation und auch von Branchentrends abhebt.
Bottom-up-Strategien nicht nur bei Investmententscheidungen
Bottom-up und Top-down-Ansätze gibt es auch in anderen Bereichen. Beispielsweise im Projektmanagment, in der Konstruktion, der Psychologie, aber auch im Marketing oder bei der Stadtplanung.
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