Was bedeutet antizyklisch?
Unter antizyklisch versteht man ganz allgemein etwas Gegenläufiges. Im Duden wird antizyklisch im wirtschaftlichen Zusammenhang mit "einem bestehenden Zustand der Konjunktur entgegenwirkend" beschrieben.
In der Finanzwelt kann das antizyklisches Investieren oder eine antizyklische Finanzpolitik bedeuten.
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Antizyklisch Investieren
Anleger, die antizyklisch investieren, berufen sich gerne auf Carl Mayer von Rothschild. Der deutsche Banker lebte im frühen 19. Jahrhundert und stellte die Börsenregel auf „kaufen, wenn die Kanonen donnern, verkaufen, wenn Violinen spielen.“ Damit war gemeint, bei fallenden Preisen zu kaufen und bei steigenden Preisen zu verkaufen.
Antizyklische Anleger "schwimmen bewusst gegen den Strom".
- Antizyklisches Investieren beruht auf der Annahme, dass nach einer schlechten Phase eine gute Phase kommt und umgekehrt.
- Außerdem geht man davon aus, dass eine gute Marktstimmung dazu führt, dass ein Wertpapier zu einem möglicherweise überbewerteten Kurs gekauft wird.
- Bei schlechter Stimmung wiederum verkaufen Anleger, obwohl der Kurswert tatsächlich höher wäre.
- Doch die breite Masse folgt normalerweise der Marktstimmung, so dass Verunsicherung die Kurse massiv einbrechen lassen kann.
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Kaufen
Verfolgt ein Anleger konsequent eine antizyklische Strategie, kann er im besten Fall hohe Renditen erzielen. Allerdings braucht es hierzu meist gute Nerven und Durchhaltevermögen. Denn wer erfolgreich sein will, der muss gut laufende Aktien irgendwann abstoßen und schlecht laufende Aktien ins Depot mit aufnehmen.
Wichtig für eine antizyklische Anlagestrategie sind strikte Kauf- und Verkaufskriterien, von denen der Anleger dann auch nicht abweichen sollte.
Mit einer antizyklischen Strategie sind ordentliche Renditen möglich. Man sollte aber auch Verluste hinnehmen können.
Beispiel:
Im März 2020 war die Mehrheit der Anleger aufgrund der Corona-Krise verunsichert und viele verkauften ihre Wertpapiere. Der weltweite Kursrutsch war eine gute Gelegenheit für antizyklische Anleger, die auch „Contrarians“ genannt werden. Anschließend stiegen die Aktienkurse relativ schnell und die antizyklischen Anleger konnten sehr gute Renditen erzielen.
Entscheidend beim antizyklischen Investieren ist es, einen möglichst günstigen Einstiegszeitpunkt zu erwischen. Darüber hinaus darf sich der Anleger nicht von Emotionen leiten lassen.
Antizyklisches Investieren ist eine herausfordernde Anlagestrategie, die nicht zu jedem Anlegertyp passt.
Alternative: Sparplan mit Fonds
Eine Alternative zum antizyklischen Kaufen und Verkaufen ist ein Sparplan mit Fonds. Jeden Monat wird ein bestimmter Geldbetrag in einen Fonds investiert.
Bei steigenden Kursen erwirbt der Anleger weniger Fondsanteile. Dafür kauft er bei sinkenden Kursen mehr Anteile. Der Vorteil liegt darin, dass sich hierdurch im besten Fall günstige Durchschnitts-Einkaufskurse ergeben.
Kauft der Anleger günstig Fondsanteile und die Kurse steigen anschließend, dann profitiert der Anleger. Man nennt das den Cost-Average-Effekt.
Mit einem Fondssparplan profitiert der Anleger im besten Fall von steigenden und von sinkenden Kursen - auf einen längeren Zeitraum bezogen.
Aktien können nicht-zyklisch sein
An der Börse finden sich sogenannte nicht-zyklische Aktien. Diese Aktien sind nicht zwingend abhängig von der allgemeinen Wirtschaftslage. Ihr Kurs schwankt normalerweise nicht allzu stark, egal in welcher konjunkturellen Lage wir uns befinden.
Meist sind dies Aktien von Unternehmen des täglichen Bedarfs, wie Lebensmittel- und Hygieneartikelhersteller oder auch Unternehmen der Pharmabranche oder der Telekommunikation.
Antizyklische Fiskalpolitik
Ist eine Fiskalpolitik antizyklisch, dann kommt meist die Theorie des britischen Ökonoms John Maynard Keynes ins Spiel. Vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise 1929 entwickelte er die Theorie, dass der Staat durch gezieltes Investieren sowie durch Steuer- und Abgabensenkungen in konjunkturellen Schwächephasen, Wirtschaftskrisen bekämpfen könnte.
Die höheren Schulden sollten zukünftig in Zeiten einer Hochkonjunktur wieder ausgeglichen werden. Steuern und Abgaben werden erhöht und die Staatsausgaben zurückgefahren.
Die Theorie von Keynes setzt jedoch voraus, dass die Rückzahlung der Schulden in Zeiten einer guter Konjunktur tatsächlich erfolgt.
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