Was versteht man unter einer Peergroup?
Mit Peergroup bezeichnet man im Finanzwesen eine Gruppe von Unternehmen mit vergleichbaren wirtschaftlichen Merkmalen. Die Gruppenzusammenfassung der Firmen dient Ratingagenturen, Börsenexperten und Fondsmanagern zur Analyse und Bewertungen sowohl von Einzelunternehmen als auch von Aktien und Investmentfonds.
Man betrachtet dabei die Performance eines Wertpapiers in der Gegenüberstellung mit einer oder mehreren Vergleichsgruppen.
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Zusammensetzung einer Peergroup zu Analysezwecken
Der Begriff „Peergroup“ ist eigentlich ein Fachterminus aus der Soziologie und Pädagogik. Er geht auf Charles Horton Cooley (1864–1929), den US-amerikanischen Soziologen und Begründer des Konzepts von Primärgruppen, zurück.
In der sozialwissenschaftlichen Fachliteratur wird unter einer Peergroup heute eine Bezugsgruppe verstanden, die sich aus Menschen ähnlichen Alters (= Alterskohorte) zusammensetzt und deren Mitglieder sich zugleich untereinander verbunden fühlen.
Die Pädagogik verwendet die Bezeichnung häufig auch gleichbedeutend für „Interessengruppe“, zum Beispiel bei einer Lern-, Ausbildungs- oder Arbeitsgruppe (Peer-Education).
Im wirtschaftlichen Kontext sind die verbindenden Merkmale einer Peergroup in erster Linie die Branche, die Unternehmensgröße und ähnliche Tätigkeiten.
Greifen Wirtschaftsanalysten als Bewertungsmodell auf diese Methode zurück, bedeutet das - ganz vereinfacht gesagt -, dass sie Vergleiche mit Mitbewerbern oder mit konkurrierenden Finanzprodukten ziehen.
Peergroup beim Vergleich von Investmentfonds
Insbesondere Ratingagenturen nutzen Vergleichsgruppen für ihre Bewertungen. Beim Fondsrating sind sie ein wichtiges Kriterium, um das Abschneiden eines Fonds im Vergleich zur Performance von anderen Investmentfonds des gleichen Typs zu beurteilen.
Um eine Vergleichsbasis zu erhalten, werden beispielsweise bestimmte Fondstypenwie
- Aktienfonds,
- Mischfonds,
- Themenfonds,
- nachhaltige Fonds oder
- Rentenfonds
herangezogen. Zur weiteren Konzentration für eine aussagekräftige Vergleichsanalyse bestimmen die Ratingagenturen für die Vergleichsgruppen zusätzliche, eingrenzende Merkmale.
Eine Fonds-Peergroup könnte beispielsweise die Überschrift „Nachhaltigkeitsfonds - Europa“ tragen, in welche die entsprechenden Investmentfonds mit den übereinstimmenden Merkmalen eingeordnet werden.
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Grenzen der Vergleichsmethode
Die Vergleichbarkeit ist jedoch bei der Bewertung von Unternehmen oder Anlageprodukten in geweisser Weise begrenzt. High-Tech-Firmen, insbesondere junge Startups, die mit einzigartigen und spezifischen Innovationen aus der Branche herausstechen, können nur schwer miteinander verglichen werden.
Besser gelingt das bei Unternehmen, deren Produkt- oder Dienstleistungsangebot eher "einfacher" bzw. unverändert ist und die bereits am Markt etabliert sind.
Die Peergroup-Methode vereinfacht und verallgemeinert die Geschäftsmodelle der Unternehmen. Zunehmende Spezialisierungen im jeweiligen Branchensegment mindern jedoch die Vergleichbarkeit.
Expertentipp
Üblicherweise ist die Peergroup-Methode nur ein Teil der Gesamtbewertung von Ratingagenturen und Finanzanalysten.
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