Was ist Investment Grade?
„Investment Grade“ ist eine Rating-Klassifizierung im Gegensatz zu „Speculative Grade“. Das Prädikat „Investment Grade“ zeichnet dabei Anleihen mit Ratingcodes von AAA bis BBB aus.
Ab einem Ratingcode von BB oder schlechter gelten Anleihen aufgrund der schwachen Bonität als spekulativ. Sie fallen dementsprechend unter die Gruppierung „Speculative Grade“ oder manchmal auch „Non-Investment Grade“.
Die Unterscheidung in diese beiden Kategorien ist insbesondere für institutionelle Anleger relevant.
Einige Gesellschaften, wie etwa Versicherungen und Pensionskassen, sind gesetzlich oder gemäß ihren internen Statuten dazu verpflichtet, nur in Anleihen zu investieren, die ein Mindest-Rating erfüllen.
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Rating-Matrix der Frankfurter Börse
Die meisten Ratingagenturen wie etwa Standard and Poor's, Fitch oder Creditreform verwenden für ihre Ratings die Großbuchstaben von Triple-A bis Triple-D (gegebenenfalls mit Plus- oder Minus-Zeichen). Moody's hingegen bevorzugt Groß-und Kleinbuchstaben in Verbindung mit Zahlen von eins bis drei.
Einen guten Überblick über die korrespondierenden Ratingcodes verschiedener Agenturen bietet die Rating-Matrix der Frankfurter Börse. Sie besteht aus zwei Tabellen.
Die erste Tabelle unter der Überschrift „Investment Grade“ beinhaltet die Bewertungen von bester Bonität bis befriedigende Bonität. Das entspricht den Codes von AAA bis BBB- bzw. bei Moody's von Aaa bis Baa3.
(Quelle: https://www.boerse-frankfurt.de/wissen/wertpapiere/anleihen/rating-matrix, Stand: 11.08.2023)
In der zweiten Tabelle sind die Ratingcodes der Agenturen nebeneinander gestellt, welche die Kategorie „Speculative Grade“ bilden. Sie beginnen mit der Bonitätsstufe BB+ bzw. der Stufe Ba1 (Moody's), bei denen die Bedienung der Anleihen nur in einem stabilen wirtschaftlichen Umfeld gesichert ist. Das bedeutet, dass sie bereits spekulative Elemente beinhalten.
Bei den darunterliegenden Rating-Codes ist der Spekulationscharakter der Anleihen noch stärker. Ihre Kreditwürdigkeit ist mangelhaft. Es kann die Insolvenz drohen.
(Quelle: https://www.boerse-frankfurt.de/wissen/wertpapiere/anleihen/rating-matrix, Stand: 11.08.2023)
Herabstufung aus der Premium-Kategorie
Grundsätzlich gelten alle Anleihen von Firmen mit bester bis mittlerer Bonität in der Kategorie „Investment Grade“ als anlagewürdig. Die Qualität des Schuldners wurde auf termingerechte Zahlungen geprüft und bieten so einen sehr guten bis guten Anlegerschutz.
Allerdings ist bei einem Investment in Anleihen, die mit BBB (oder Baa3) in der tiefsten Klasse gerade noch als „Investment Grade“-Papiere gehandelt werden, folgendes zu beachten: Bei ihnen ist zum aktuellen Zeitpunkt Zins und Tilgung gedeckt. Aber sie besitzen nur einen mangelhaften Schutz gegen Veränderungen der Wirtschaftslage.
Anleihen am unteren Ende der Investment Grade-Bewertung können bei instabileren ökonomischen Verhältnissen durch eine Herabstufung in die nächstschlechtere Kategorie rutschen. Das kann dann zu entsprechenden Kursverlusten führen.
Rentenfonds investieren in Anleihen
Rentenfonds, welche vornehmlich in Investmentgrade Anleihen investieren, werden oftmals als relativ sichere Anlage mit stabiler Wertentwicklung angesehen.
Wie groß die Sicherheit tatsächlich ist, hängt stark vom Anlageschwerpunkt ab. Denn Rentenfonds die in Hochzinsanleihen (z. B. in Schwellenländern) investieren, haben in der Regel keine gute Bonität und sind somit deutlich schwankungsanfälliger.
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