Was ist ein Emittent?
Emittent ist ein Begriff aus der Finanzwelt und bezeichnet vor allem Unternehmen oder Staaten, die Wertpapiere herausgeben.
Das lateinische Verb „emittere“ heißt so viel wie „herausgeben“ oder „in Verkehr bringen“. Emittenten bringen Aktien, Anleihen oder andere Finanzprodukte in den Handel.
Der Begriff Emittent wird aber auch für Banken oder andere Handels- und Dienstleistungsunternehmen benutzt, die Kreditkarten oder andere Geldkarten herausgeben. Auch Notenbanken werden als Emittenten bezeichnet, da sie Währungen ausgeben.
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Wertpapier-Emissionen bringen Emittent Geld in die Kasse
Die Ausgabe von Wertpapieren dient den Emittenten dazu neues Kapital einzusammeln.
Unternehmen machen Anleger z. B. zu Miteigentümern wenn sie neue Aktien herausgeben und so ihr Eigenkapital erhöhen. Denn das vorhandene Eigenkapital hat Einfluss auf die Bewertung eines Unternehmens und damit auch auf die Kreditwürdigkeit.
Regierungen oder andere öffentliche Institutionen geben keine Aktien, sondern Anleihen heraus. Mit dem neuen Kapital werden z. B. Infrastruktur-Projekte realisiert oder andere staatliche Aufgaben beglichen.
Die Emission von Anleihen hat das Ziel, Fremdkapital zu generieren. Anleger werden hier nicht zu Miteigentümern, sondern haben einen Anspruch auf Rückzahlung des eingesetzten Kapitals und einen vereinbarten Zins.
Emittenten können Unternehmen, Banken, Fondsgesellschaften oder öffentliche Einrichtungen wie Regierungen sein.
Anforderungen an Emittent
Jedes Unternehmen, welches an die Börse geht, braucht die Zustimmung der Börsenaufsicht. Hierbei gibt es bestimmte Vorgaben, wie z. B. dass das Unternehmen bereits eine gewisse Zeit am Markt sein muss und das es sich verpflichtet, regelmäßig die Geschäftszahlen zu veröffentlichen. Dazu gehören u.a. Quartals- und Halbjahresberichte.
Darüber hinaus müssen Änderungen in wichtigen Firmenpositionen, Pläne zu Standortschließungen, Stellenabbau oder Ähnlichem publik gemacht machen.
Weitere Voraussetzungen sind, dass die Wertpapiere frei handelbar sind und einen ausreichenden Streubesitz (Freefloat) vorweisen. Die meisten Unternehmen arbeiten beim Börsengang mit einer oder mehreren Banken zusammen. Sie sollen sicherstellen, dass alle Anforderungen erfüllt werden.
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Verschiedene Kategorien von Emittenten
Man unterscheidet verschiedene Kategorien von Emittenten.
Börsenneulinge werden Neuemittenten genannt. Dazu zählen auch Unternehmen, die schon länger keine Wertpapiere mehr ausgegeben haben.
Unternehmen, die regelmäßig neue Aktien oder Anleihen auflegen sind sogenannte Daueremittenten.
Verschiedene Formen von Emissionen
Werden Emissionen an der Börse platziert, spricht man von öffentlichen Emissionen, da Börsen für jeden zugänglich sind.
Demgegenüber gibt es nicht-öffentliche Emissionen. Hier werden Order zwischen Emittent und Geldgeber direkt abgewickelt. Daher verwendet man hier auch den Begriff Private Placement bzw. Privatplatzierung.
Fremdemissionen sind bei einer Platzierung an der Börse am häufigsten. Hier übernimmt ein Konsortium von einer oder mehrerer Banken den Vertrieb der Wertpapiere.
Bei der Selbstemission wickelt der Emittent die Platzierung selbst ab und trägt das alleinige Risiko. Für diese Art der Emission benötigt der Emittent eine Berechtigung.
Öffentliche Emissionen sind an der Börse für alle zugänglich. Bei nicht-öffentlichen Emissionen findet der Handel direkt mit den Geldgebern statt.
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Emittentenrisiko
Anleger sollten beim Kauf von z. B. Anleihen auch das Emittentenrisiko berücksichtigen. Denn es kann vorkommen, dass der Emittent nicht in der Lage ist, den Nennwert der ausgegebenen Anleihen am Ende der Laufzeit zurückzuzahlen.
Eines der bekanntesten Beispiele ist der Fall rund um die Bank Lehman Brothers im Jahr 2008 als der Handel mit ihren Zertifikaten ausgesetzt wurde. Tausende Anleger verloren ihr Geld.
Aktienbesitzer tragen demgegenüber das Insolvenzrisiko. Gerät ein Unternehmen in Schieflage oder gibt es sehr schwerwiegende negative Nachrichten, kann es zu massiven Kursverlusten kommen.
Eines der bekanntesten Beispiele hierfür ist der Zahlungsdienstleister Wirecard. Als klar war, dass das Unternehmen seine Bilanzen gefälscht hatte, waren die Aktien im freien Fall.
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