Was bedeutet Asset Allocation?
Die Asset Allocation (Portfolio-Strukturierung) bezeichnet die gezielte Streuung (Diversifikation) des Anlagekapitals auf verschiedene Vermögenswerte (Assets).
Die Asset Allocation ist wahrscheinlich der wichtigste Faktor für den Anlageerfolg bei Fonds!
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Wesentliche Kriterien
Bevor ein Anleger Fonds kauft, sollte er sich über mehrere Dinge Gedanken machen. Auch wenn der Anleger die Zusammensetzung des Fonds nicht beeinflussen kann, sind folgende Kriterien bei der Wahl des Fonds wichtig.
- Die gegenwärtige und künftige Finanzlage. Diese umfasst das Einkommen des Anlegers, finanzielle Bedürfnisse, sowie den Bedarf an Liquidität als Puffer für unerwartete Ereignisse. Legt der Fonds z. B. hauptsächlich in Aktien an, kann es sein, dass er bei kurzfristiger Geldentnahme Verluste einfährt. Es sollte also eher ein Fonds gewählt werden, dessen Asset Allocation vermehrt risikoarme Wertpapiere enthält.
- Individuelle Anlageziele. Je nach Zielsetzung des Anlegers variiert die optimale Struktur des Portfolios. Zu gängigen Anlagezielen gehören die Altersvorsorge, die kurz- bis mittelfristige Anlage sowie die zweckgebundene Anlage (beispielsweise zum Erwerb einer Immobilie). Steht die Altersvorsorge als Anlageziel im Vordergrund und die Laufzeit erstreckt sich über einen längeren Zeitraum, dann sollte hinsichtlich der Asset Allocation ein größerer Teil in Aktien angelegt sein. Denn mit Aktien erzielt der Anleger über einen langen Zeitraum meist eine bessere Rendite, als bei der Anlage in Anleihen.
- Die Risikotoleranz. Der Anleger sollte bei der Wahl des Fonds darauf achten, wie viel Risiko er bereit ist einzugehen. Mischfonds bieten bspw. einen guten Kompromiss aus Sicherheit und Rendite. Diese legen meist in chancenreiche Aktien, aber auch risikomindernde Anleihen an.
- Die Lebenssituation. Einen groben Richtwert für den prozentualen Anteil chancenreicher und damit riskanter Wertpapiere am Portfolio erhalten Anleger über die Faustformel "100 - Alter". Die Anwendung der Formel impliziert, dass mit zunehmendem Alter der Anteil riskanter Anlagen im Portfolio zugunsten stabilerer Anlagen sinkt. Dementsprechend sollte auch die Asset Allocation ausfallen.
Im angloamerikanischen Raum gibt es risikofreudigere Varianten dieser Regel. Beispielsweise "110 - Alter" oder gar "120 - Alter".
Strategische Asset Allocation (SAA) bei Investmentfonds
Die SAA legt die grobe Struktur des Portfolios fest und damit, welchen Anteil welche Assetklassen im Fonds haben sollen. Beispielsweise sind das 25 % Aktien, 50 % Immobilien, 20 % Bonds und 5 % Rohstoffe.
Da die Wertentwicklung der einzelnen Klassen im Fonds dynamisch verläuft, ist es notwendig, in bestimmten Abständen die ursprünglichen prozentuale Verteilung wiederherzustellen. Hierbei spricht man vom sogenannten "Re-balancing" des Investmentfonds. Die Frequenz ist zum einen von außergewöhnlichen Marktgeschehnissen abhängig und zum anderen von den Transaktionskosten.
Die strategische Vermögensverteilung legt grob fest, wieviel Prozent von welcher Anlageklasse im Depot verwahrt werden sollte.
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Taktische Asset Allocation (TAA)
Von der SAA ist die TAA abzugrenzen. Diese hängt vom Fondsprofil ab. Man unterscheidet benchmarkorientierte Investmentfonds und Absolute Return Fonds.
Dabei beschreibt die TAA die bewusste Abweichung von der strategischen Asset Allocation, um Risiken und Ertragschancen zu managen. Die taktische AA reagiert beispielsweise auf Änderungen des Marktumfeldes, makroökonomische Indikatoren, regulatorische Änderungen, branchenspezifische Entwicklungen, oder ähnliche Faktoren.
Komplexität der Portfolio-Strukturierung
Da die optimale Portfoliostruktur von vielen, teilweise individuell sehr unterschiedlichen Faktoren abhängt, ist der Prozess der Asset Allocation nicht eindeutig.
Privatanleger können durch die Nutzung von Investmentfonds eine sehr gute Diversifikation (Risikostreuung) erzielen.