Was ist Value at Risk?
Value at Risk (VaR, wörtlich: "gefährdeter Wert") ist ein Risikomaß, das angibt, welchen Verlust ein Portfolio oder Investmentfonds in einem definierten Zeitraum mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit (dem Konfidenzintervall) nicht überschreitet.
Value at Risk (VaR) - oder auch der "Wert im Risiko" - ist eine Kennzahl, die das Maß des Risikos in einem Wertpapierportfolio oder eines Investmentfonds beschreibt.
Ein VaR auf Tagesbasis in Höhe von 12 Prozent im 99-prozentigen Konfidenzintervall bedeutet beispielsweise, dass der potenzielle Verlust von einem Tag auf den nächsten mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit maximal bei 12 Prozent liegt.
Das Risikomaß wurde von der nordamerikanischen Großbank J. P. Morgan entwickelt. Deren damaliger CEO Sir Dennis Weatherstone hatte die Idee, die Vielzahl der verschiedenen Risikomaße in einer Kennzahl auszudrücken, damit sich Wertpapiere besser vergleichen lassen.
Unter dem Dach der RiskMetrics™ – Methode stellte J. P. Morgan 1992 den Value at Risk vor und machte die Methode allen Marktteilnehmern zugänglich.
Anwendung des Value at Risk bei Fonds
Risiko-Kennzahlen wie der VaR werden insbesondere von Banken, Versicherungen und Investmentgesellschaften verwendet.
Beispielsweise nutzen Banken den VaR in Verbindung mit anderen Risikomaßen, um die notwendige Eigenkapitalunterlegung für Kredite festzulegen.
Der Ansatz kann eine wichtige Basis für ein wirksames Risikomanagement bei Investmentfonds für den Fondsmanager sein. Diese und weitere Kennzahlen finden sich im jeweiligen Datenblatt eines Fonds.
Die Kennzahl soll den größtmöglichen Verlust, den ein Anleger mit dem betrachteten Fonds unter bestimmten Voraussetzungen erzielen kann, anschaulich machen.
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Grenzen der Aussagekraft:
Der Wert gibt an, welche Verlustschwelle eine Position mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit nicht überschreitet.
Doch damit kann keine Aussage über die Höhe des potenziellen Verlustes getroffen werden. Deshalb ist dieses Risikomaß anfällig gegenüber "schwarzen Schwänen" (nach Nassim Nicholas Taleb). Dabei handelt es sich um seltene Ereignisse am Rande der Wahrscheinlichkeitsverteilung mit möglichen katastrophalen Konsequenzen.
Bei unvorhergesehenen Ereignissen, wie beispielsweise bei extremen Wetterereignissen greift der Ansatz kaum. Deshalb wird er auch als "Schönwetter-Risikomaß" bezeichnet.
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