Was sind grüne Anleihen?
Grüne Anleihen oder Green Bonds sind festverzinsliche Wertpapiere mit Fokus auf Umwelt oder Klima. Sie funktionieren genauso wie normale Anleihen – das heißt, am Ende der Laufzeit erhält der Geldgeber sein Geld plus einen festen Zinssatz.
Zusätzlich müssen die Herausgeber der Anleihen, welche die Kredite in Anspruch nehmen, an einem positiven Beitrag für Klima und Umwelt arbeiten. Das geht über rein nachhaltige Anleihen hinaus. Der positive Zweck muss nachgewiesen werden.
Den ersten Green Bond hat die Weltbank herausgegeben. Das war im Jahr 2008. Seitdem wächst der Markt für Green Bonds. Nach wie vor geben hauptsächlich Staaten oder multilaterale Organisationen grüne Anleihen aus. Aber immer mehr Unternehmen nutzen ebenfalls die Möglichkeit sich Geld für nachhaltige Innovationen zu beschaffen.
"Green Bonds sind Anleihen, bei denen sich die Emittenten gegenüber den Investoren verpflichten, die durch die Emission von Green Bonds erhaltenen Mittel zur Finanzierung von Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen einzusetzen."
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Für "grün" gibt es keine Definition
Grundsätzlich stellt sich die Frage, was "grün" bedeutet und in welche Projekte das eingesammelte Geld fließt. Ursprünglich galten für Green Bonds keine festgelegten Kriterien.
2014 brachten zwölf Banken die sogenannten Green Bond Principles auf den Weg. Sie sollten für mehr Transparenz und Vertrauen sorgen. Die Prinzipien sehen vor, dass die Herausgeber der Anleihen die Anleger informieren müssen, wofür die Gelder verwendet und verwaltet werden sowie um welche Projekte es geht.
Außerdem sollen externe Prüfer vor Ausgabe der Anleihe diese unter die Lupe nehmen. Dabei müssen sie ebenfalls überprüfen, in welche Projekte die Gelder fließen und wie die positive Auswirkung konkret aussieht.
Vier Kernkomponenten der Green Bond Principles
- Verwendung der Emissionserlöse
- Prozess zur Projektbewertung und -auswahl
- Management der Emissionserlöse
- Berichterstattung
Im Jahr 2020 hat die International Capital Markets Association (ICMA) die Prinzipien überarbeitet. Die ICMA sitzt in Zürich und fungiert als Branchenverband für alle am Kapitalmarkt Beteiligten.
Das Green Bond Framework orientiert sich an den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen. Wie die Nachhaltigkeitsziele auch, basiert das System auf einer freiwilligen Selbstverpflichtung.
Die Geldmenge, die in grüne Anleihen fließt, hat sich im Zeitraum von 2010 bis 2019 verhundertfacht - von 2,5 Milliarden US-Dollar auf 250 Milliarden US-Dollar.
Einheitliche Bewertungsstandards für grüne Anleihen fehlen
Im Laufe der Zeit sind weitere Bewertungsstandards für grüne Anleihen entstanden. Die meisten bauen aufeinander auf - So zum Beispiel der Climate Bonds Standard (CBS).
Auch bei der Erarbeitung eines europäischen Standards hat sich die Expertengruppe auf die Green Bond Principles bezogen. Ein international einheitlicher Standard für die Klassifizierung von grünen Anleihen existiert allerdings noch nicht.
Das ist Kritikern ein "Dorn im Auge". Schließlich ist der Markt für grüne Anleihen enorm gewachsen und der Überblick fällt zunehmend schwerer. Allerdings geht das ICMA davon aus, dass bis zu 97 Prozent aller ausgegebenen Green Bonds den Green Bond Principles folgen.
Präzise Green-Bonds-Prinzipien sind wichtig. Oft geben sich Unternehmen den Anstrich der Nachhaltigkeit, obwohl ihre Produkte kaum oder keinen positiven Beitrag für Klima und Umwelt leisten.. Das sogenannte Greenwashing soll für ein positives Bild in der Öffentlichkeit sorgen.
Kategorien, für die grüne Anleihen in Frage kommen:
- Erneuerbare Energien,
- Wasseraufbereitung
- Niedrigenergiehäuser
- saubere Mobilität
- Nachhaltige Abfall- und Wasserwirtschaft
- Nachhaltige Land- und Forstwirtschaft
- Förderung der Biodiversität
Expertentipp
Wer sicherstellen möchte, dass seine Investition einen ökologischen Mehrwert hat, sollte darauf achten, dass der Herausgeber der Anleihe sich auf freiwillige Standards verpflichtet hat.
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Green, sustainable oder social - Anleger haben die Wahl
Neben grünen Anleihen sind in den vergangenen Jahren auch immer mehr Sustainability- oder Social Bonds auf dem Markt. Die Gelder aus Social Bonds müssen soziale Projekte fördern – wie beispielsweise Schulunterricht oder Berufsausbildung in Entwicklungsländern. Sustainability Bonds investieren sowohl in grüne als auch in soziale Projekte.
Inzwischen gibt es auch eine Reihe von Investmentfonds, die sich auf grüne Anleihen spezialisiert haben.
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