Was versteht man unter Exposure?
"Exposure" bedeutet im Finanzwesen ganz allgemein, dass man einem Risiko ausgesetzt ist.
Ursprünglich haben Unternehmen den Anglizismus für offene Fremdwährungspositionen verwendet. Später umfasste er alle Risikopositionen einer Firma. Inzwischen hat der Begriff Einzug in das Bankenwesen und die allgemeine Finanzwirtschaft gehalten.
Heute bezieht er sich zuvorderst auf das Währungsrisiko. Allerdings kann der Begriff auch Kreditrisiken, Zinsänderungsrisiken, Kursrisiken und weitere Marktrisiken bezeichnen.
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Risiko von Wechselkursänderungen
Bei Wechselkursrisiken spricht man auch vom "Transaction Exposure". Es beschreibt das Risiko, das sich im Zeitraum zwischen dem Abschluss und der Erfüllung eines Vertrags mit Fremdwährungsverbindlichkeiten durch mögliche Auf- oder Abwertungen der Währung ergibt.
Die potentiellen Risiken durch die negativen Auswirkungen von Wechselkursänderungen können Unternehmen beispielsweise durch Devisentermingeschäfte absichern. Um idealerweise ein Netto-Exposure gleich Null zu erreichen, ist auch ein Netting von Währungspositionen möglich, bei dem möglichst termingleich eine Verbindlichkeit durch eine Forderung in derselben Fremdwährung kompensiert wird.
Expertentipp
Unter Netting versteht man die Verrechnung gegenläufiger Zahlungsbewegungen.
Umrechnungsrisiko bei der Bilanzierung
Das "Translation Exposure" bezeichnet das Umrechnungsrisiko, welches bei der Buchführung zum Tragen kommt. Denn wenn Unternehmen bei der Bilanzierung zu einem Stichtag ihre Aktiva und Passiva in einer Fremdwährung in die Inlandwährung umrechnen, kann sich der aktuelle Wechselkurs negativ in der Unternehmensbilanz niederschlagen.
Strategisches Exposure
Unter "Strategic Exposure" versteht man demgegenüber die Gefahr, dass sich Wechselkursveränderungen nachteilig auf die Chancen und Möglichkeiten von Importen und Exporten eines Unternehmens auswirken.
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Exposure im Kreditwesen
Im Kreditwesen behandelt der Begriff neben den Währungs- und Kursrisiken überdies die Ausfallrisiken und Zinsänderungsrisiken. Gemäß der EU-Kapitaladäquanzverordnung (Capital Requirements Regulation, abgekürzt: CRR) sind Kreditinstitute verpflichtet, solche Risiken und die erforderliche Eigenmittelunterlegung in ihrer Bilanz offenzulegen.
Weitere Kontexte
Je nachdem in welchem Kontext von Finanzrisiken die Rede ist, findet man den recht unbestimmten Anglizismus in spezifizierenden Zusammensetzungen wie zum Beispiel Aktienexposure (im Aktienhandel) oder Devisenexposure (im Devisenhandel).
Nicht immer ist die inhaltliche Bedeutung des Begriffs einheitlich. Denn manchmal ist die Risikowahrscheinlichkeit gemeint. Andernorts steht Exposure für den Betrag, der vom Risiko bedroht ist.
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