Unter einer Hausse (französich: Anstieg, Steigerung) versteht man einen mittel- bis langfristigen Aufschwung an den Finanzmärkten. Oft ist auch von einem Bullenmarkt die Rede: Der Bulle ist optimistisch: Anleger erwarten, dass die Kurse von Wertpapieren steigen. Die Hausse ist das Gegenstück zur Baisse (französisch: Rückgang, Abnahme), einem wirtschaftlichen Abschwung (oft wird auch der Begriff Bärenmarkt verwendet).
Die Kontrahenten Bulle und Bär stehen für die zyklische Entwicklung von Börsenkursen. Eine Interpretation ist schlicht, dass die Halsform der Tiere die Kursentwicklung repräsentiert: Der Hals des Bullen weist nach oben; ein Bullenmarkt verspricht steigende Kurse. Der Bulle ist das Gegenteil von einem Bär – er ist optimistisch und kauf Wertpapiere in der Hoffnung auf einen langen wirtschaftlichen Aufschwung. Der Bullenmarkt kann sich aber auch ins Gegenteil umschlagen. Durch übertriebene Ertragserwartungen tummeln sich zu viele Käufer am Kapitalmarkt und treiben die Preise immer weiter nach oben. Dadurch kann sich eine Spekulationsblase bilden und platzen.
Dagegen weist der Hals des Bären nach unten, wodurch fallende Kurse symbolisiert werden. Der Bär ist ein Pessimist und setzt auf einen erwarteten Kursabfall. Sein Geld verdient er durch Skepsis und Unglaube und spekuliert auf Baisse oder kauft Verkaufsoptionen, um von fallenden Kursen zu profitieren. Ein Bärenmarkt ist abwärtsgerichtet. Ein übermäßiger Bärenmarkt kann durch übertriebene Ängste und Pessimismus mit fallenden Gewinnerwartungen zu einem Börsencrash führen.
Ob zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Bullen- oder Bärenmarkt herrscht, hängt ganz entscheidend von den Erwartungen der Anleger ab. Ist die Stimmung an den Finanzmärkten gut und liegen viele positive Überraschungen in Wirtschaft und Politik vor kann man von einer Hausse ausgehen. Dann werden die Kurse steigen. Kommt es oft zu negativen Nachrichten in Wirtschaft und Politik trübt sich die Stimmung an den Finanzmärkten ein und die Investoren ziehen sich vorerst zurück. Die Kurse korrigieren dann. Die Übergänge zwischen Hausse und Baisse sind nicht ganz einfach abzugrenzen.
A la hausse und a la baisse
Unter „a la hausse“ versteht man eine Strategie eines Anlegers, welcher steigende Börsenkurse erwartet. Dabei investiert der Anleger in Aktien und Wertpapiere mit dem Ziel, diese nach einer Kurssteigerung wieder zu verkaufen. Auch der Einsatz von Kaufoptionen ist möglich, kann jedoch zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen. Die Wette auf fallende Aktienkurse nennt man „a la baisse“.