Was versteht man unter Risiko?
Das Risiko ist ein Begriff, der in unterschiedlichen Disziplinen unterschiedliche Bedeutung hat. Der Duden definiert den Risikobegriff wie folgt: "möglicher negativer Ausgang bei einer Unternehmung, mit dem Nachteile, Verlust, Schäden verbunden sind; mit einem Vorhaben, Unternehmen o. Ä. verbundenes Wagnis." Welche Rolle spielt das Risiko bei der Geldanlage in Investmentfonds?
Ein spezifisches Risiko von Investmentfonds: Das Marktrisiko
Investmentfonds tragen zunächst einmal ein Marktrisiko: Da die Preise der Wertanlagen von Investmentfonds auf Märkten zustande kommen, folgen sie dem Klima dieser Märkte. Herrscht Euphorie (Hausse) an den Märkten, so steigen die Kurse vieler Investmentfonds allein dadurch. Umgekehrt wirkt sich ein Abschwung des Marktes (Baisse) negativ auf den Kurs aus.
Aktienfonds sind vom Risiko im Markt stärker betroffen als beispielsweise Rentenfonds. Spezialfonds können zusätzlich noch besonderen länder-, technologie- oder branchenspezifischen Risiken unterliegen.
Das Risiko von Anlagen in Fremdwährung bei Fonds
Investmentfonds, die nicht ausschließlich im Land des Anlegers investieren, tragen ein Währungsrisiko. Dieses besagt, dass aufgrund von Wechselkursschwankungen Gewinne oder Verluste entstehen können. Wenn beispielsweise ein deutscher Investmentfonds ausschließlich in U.S. - amerikanische Aktien investiert, so fließt die Entwicklung des Euro-Dollar Wechselkurses in den Anteilspreis der Fondsanteile mit ein. Steigt beispielsweise der U.S. Dollar, so steigt der Wert der Fondsanteile alleine durch die Entwicklung des Wechselkurses. Umgekehrt gilt dies natürlich auch. Langfristig neutralisieren sich die Wechselkurseffekte.
Die Währung, in der ein Investmentfonds notiert ist, ist nicht ausschlaggebend: Vielmehr kommt es darauf an, in welchem Land bzw. in welchen Ländern der Fonds investiert ist.
In der Praxis lassen sich Währungsrisiken kaum vermeiden: Beispielsweise investiert ein Anleger in einen Deutschlandfonds, der ausschließlich Aktien von deutschen Unternehmen hält. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die meisten Aktien aus Unternehmen mit internationaler Geschäftstätigkeit stammen. Damit unterliegen die deutschen Unternehmen ihrerseits mit ihren Umsätzen auch einem Wechselkursrisiko, das sich dann auf die Aktienkurse niederschlägt.
Das Risiko von stark spezialisierten Investmentfonds
Spezialisierte Investmentfonds bieten im Vergleich zu breit gestreuten Investmentfonds besondere Renditechancen, welche jedoch auch mit zusätzlichem Risiko einhergehen. Die wichtigsten dieser Risiken sind:
- Das Länderrisiko
- Das Branchenrisiko
- Das Technologierisiko
Beispielsweise investiert ein Anleger in einen chinesischen Investmentfonds. Damit hat er die Chance, von Chinas starkem Wirtschaftswachstum zu profitieren. Doch gegenüber einem breit gestreuten Fonds schultert der Anleger ein höheres Länderrisiko. Zwar ist Chinas Wirtschaft in den letzten 40 Jahren meist sehr stark gewachsen, doch diese Entwicklung ist nur eine Vergangenheitsbetrachtung und muss nicht automatisch für die Zukunft gelten.
Durch die Konzentration der Anlage auf ein einziges Land entsteht somit ein Länderrisiko.
Das Risiko aus einer bestimmten Branche betrifft sogenannte Branchenfonds, die gezielt in Unternehmen einer Branche investieren. Die Wertentwicklung dieser Fondsklasse ist an die wirtschaftliche Entwicklung der jeweiligen Branche gekoppelt.
Das Risiko aus einer bestimmten Technologie bezieht sich auf technologische Aspekte, welche großen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit von Unternehmen haben. Technologiewerte sind oft sehr schwankungsanfällig. Das mussten viele Anleger beim Zusammenbruch des "Neuen Marktes" schmerzlich erfahren.
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Klumpenrisiko
Der Begriff Klumpenrisiko bezeichnet allgemein eine Konzentration von Risiko einer Anlage. Betrachten wir zunächst das finanzielle Klumpenrisiko eines durchschnittlichen Haushaltes und anschließend das Klumpenrisiko im Bereich von Investmentfonds.
Viele Menschen hegen den Traum einer eigenen Immobilie. Wenn sie sich diesen Traum erfüllen, dann ist meist der größte Anteil des verfügbaren Kapitals in der Immobilie gebunden. Damit ist die Wertentwicklung des gesamten Vermögens stark von der Wertentwicklung der Immobilie abhängig.
Expertentipp
Eine zusätzliche Anlage in Investmentfonds hilft Privatanlegern, das Klumpenrisiko zu reduzieren.
Investmentfonds gehören zu den am stärksten regulierten Geldanlagen in Deutschland. Der Gesetzgeber schreibt explizit vor, dass Klumpenrisiken vermieden werden müssen. Daher darf der Anteil eines einzelnen Investments zehn Prozent am gesamten Kapitalanlagevermögen nicht übersteigen. Damit hält sich diese Art von Risiko bei Investmentfonds in Grenzen.
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