Was sind inflationsindexierte Anleihen?
Inflationsindexierte Anleihen oder auch Inflationsanleihen dienen dem Schutz vor Geldentwertung.
Ihr Rückzahlungsbetrag sowie der Zins hängen davon ab, wie stark die Preise steigen. Entweder wird der Wert der Anleihe oder der Zinssatz mit der Entwicklung eines Verbraucherpreisindex verbunden.
Bei Bundesanleihen ist das der Index "HVPI ohne Tabak in der Eurozone".
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Realwert bleibt bei inflationsindexierten Anleihen erhalten
Der reale Wert des investierten Geldes bleibt erhalten – auch wenn die Inflation steigt. Deswegen nennt man den Kupon oder Zins bei inflationindexierten Anleihen auch Realkupon oder Realzins, die Rendite entsprechend Realrendite.
Sinken allerdings die Preise, sinken bei einer inflationsindexierten Anleihe auch die Zinseinnahmen.
Zum Schutz vor Deflation ist jedoch meist eine Untergrenze für den Nennwert festgelegt.
Während der Laufzeit kann der Kurs der Anleihe unter den eigentlichen Wert fallen (Kursrisiko). Das Kursrisiko kann jedoch außer Acht gelassen werden, wenn man die Anleihe bis zur Fälligkeit hält.
Bei Bundesanleihen zahlt der Bund am Ende der Laufzeit den Inflationsausgleich aus. Die Laufzeit für inflationsindexierte Anleihen des Bundes beträgt fünf, zehn oder bis zu 30 Jahre.
Beispielrechnung einer inflationsindexierten Anleihe
Anleger, die 10.000 Euro in eine Bundesanleihe investiert haben, bekommen bei Fälligkeit entsprechend 10.000 Euro plus den Inflationsausgleich zurück. Liegt der Inflationsausgleich beispielsweise bei fünf Prozent, erhalten sie 500 Euro.
Auch auf die Zinsen gibt es einen Inflationsausgleich. Der Zins ist bei inflationsgeschützten Wertpapieren allerdings deutlich niedriger als bei den klassischen Bundesanleihen. Er besteht aus einem Basiszinssatz und eben dem Zinssatz, der der Inflationsrate entspricht.
Banken müssen für inflationsgeschützte Anlagen keine Einlagen hinterlegen. Geht die Bank insolvent, ist das angelegte Kapital nicht geschützt.
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Index-Verhältniszahl von Eurostat
Die sogenannte "Index-Verhältniszahl" wird täglich vom Statistischen Amt der Europäischen Union, Eurostat, neu berechnet. Anleger können sich darüber auf der Seite www.deutsche-finanzagentur.de informieren. Mit dieser Zahl wird der Kupon multipliziert – daraus ergibt sich der tatsächlich gezahlte Zinsbetrag. Auch den Rückzahlungsbetrag der Anleihe ermittelt die Finanzagentur.
Inflationsindexierte Anleihen kommen aus USA
Inflationsindexierte Anleihen sind vor allem in angelsächsischen Ländern weit verbreitet. Sie heißen hier Inflation-linked Bonds oder abgekürzt Linker. Der erste Linker wurde 1780 in den USA im Staat Massachusetts ausgegeben.
In Deutschland waren Wertsicherungsklauseln lange verboten, so dass auch inflationsindexierte Anleihen kein Thema waren. Erst mit der Einführung des Euro fiel das Indexierungsverbot.
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